Vornehmlich der Innovationszwang hat die Grafiksoftware-Hersteller ermuntert, aus den zunächst zweidimensionalen, einst mit Plotterstiften auf Papier gezeichneten Diagrammen "modernere, anschaulichere" 3D-Angebote zu entwickeln. Balken wurden so zu Balken und Torten zu Torten - mit Schatten gar zu simuliert dreidimensionalen Objekten. (Noch) Mehr "Realismus" versprach später deren Texturierung mit fotografierten Materialoberflächen wie Stein, Holz und (vor allem glänzenden!) Metallen.

Doch all des Bemühens: Die Charts verblieben im Zweidimensionalen. Auf Papier gedruckt oder projeziert auf Leinwände. Die Dreidimensionalität ist Trug, das Gold nur Schein, die Körperlichkeit nur Fiktion, samt ihrem Gewicht und all den gewollt physischen Assoziationen von "Substanz" bis "Unverwüstlichkeit".

Weit vielversprechender und anschaulicher als jeder Skeumorphismus ist hingegen die Konsequenz: die tatsächliche Körperlichkeit von grafischen Zahlendarstellungen.

Fusionsparty, 2014

Wettbewerbspositionen,
Rauminstallation, 2014

Mixed Mat.
250 x 350 x 300 cm
450 x 450 x 300 cm

Fusionsparty, 2014

Liniendiagramme in diversen Positionen
MDF lackiert
menschliche Abmessungen

Fremdkapital,
Rauminstallation, 2014

Mixed Mat.
ca. 1200 x 400 x 400 cm

Pause (Gekreuzte Klingen)

Beamer-Installation für 8 Datenprojektoren,
Laptops, Kabel, Büromöbel
ca. 1000 x 1000 x 500 cm

Argumente

Mix ed Mat.
ca. 1200 x 300 x 180 cm

Betriebsversammlung, 2015

Balkendiagramm
Mixed media

Ich, 2015

Balkendiagramm, 2 Vitra EamesPlastic Side Chairs DSR, pink lackiert
400 x 250 cm

Weltvermögen,
Rauminstallation, noch in der Entwicklung

Mix ed Mat.
ca. 40 x 40 x 20 m

Fassade, 2014

Balkendiagramme, Composing
16 C-Prints 100 x 200 cm auf Holzbalken-Gerüst
600 x 600 x 200 cm

Die zunehmende Sehnsucht des Erfolgs nach Ruhe, 2014

Säulendiagramm
MDF, C-Print
280 x 220 x 280 cm

Bank, 2014

Balkendiagramm
MDF lackiert
320 x 340 x 90 cm

CHARTS:
BILDER UND WANDOBJEKTE

Mit der künstlerischen Thematisierung der in der Geschäftswelt zentralen Dimensionen Sieg und Verlust sowie der Transformation der dort eher rein funktional betrachteten Formensprache in die Welt der Kunst entstehen Bilder, die - gerade für die in der Wirtschaft aktiven Personen - enorme Freiräume für persönliche Projektionen schaffen.